19.03.2024

Tschüss Fachkräftemangel, hallo Employer Branding


Employer Branding – ein echter Gamechanger oder nur ein Trend, der überbewertet wird? Das Team von GOLDSTÜCK bietet dazu mannigfaltig Erfahrungen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

„Der Obstkorb hat ausgedient, es lebe die Vitaminbombe“, sagt Andrea Hartmair lachend. Was sie damit meint: Es braucht heute mehr als kostenloses Wasser und Obst, um Mitarbeitende für sich zu gewinnen und das eigene Unternehmen im Bereich Employer Branding stark aufzustellen. „Die Vitaminbombe ist für mich das Synonym für vielfältige, aber vor allem individuell passende Aktivitäten. Sie sollen das Unternehmen ins richtige Licht rücken und potenzielle Kolleg:innen auf diesem Weg überzeugen, am richtigen Ort zu sein oder Teil des Teams zu werden.“

Leuchten sollen schließlich nicht nur die Unternehmensnachfolgerinnen, die sie mit ihrer Beratungsagentur GOLDSTÜCK betreut, sondern auch die Unternehmen an sich. „Das eine geht nicht ohne das andere und der Blick muss immer nach innen und außen gerichtet werden“, ist sich Andrea Hartmair sicher.

Demographischer Wandel macht Druck


Was nicht jeder weiß: Employer Branding ist ein Thema, das grundsätzlich schon sehr lange existiert. Jetzt ist es wieder vermehrt in den Fokus geraten, weil Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels den Kampf um Mitarbeitende und Talente annehmen müssen. Es wird diskutiert – in Büros, auf Business-Events und Talkshows. Zu Recht! Denn: 1,357 Millionen Geburten im Jahr 1964 stehen 765.000 Geburten im Jahr 1995 gegenüber (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung).

Bedeutet konkret: Man muss kein Rechengenie sein, um zu erkennen, dass in den kommenden Jahren am Arbeitsmarkt Druck herrscht, um fehlenden Arbeitskräfte zu kompensieren. Eine der größten Fragen wird sein, wie die Lücke, die entsteht, gefüllt werden kann. Die Antwort: mit starkem Employer Branding.

Andrea Hartmair weiß, wie wichtig das Tool „Employer Branding“ ist und welches Rüstzeug es dafür braucht – vor allem in Familienunternehmen. „Gerade beim Generationswechsel gibt es große Chancen, neue Wege einzuschlagen oder Ideen umzusetzen, die schon lange in der Schublade schlummern“.

Talente verzweifelt gesucht


Aber wie findet man sie nun, die echten passenden Kandidat:innen? Wie setzen sich Familienunternehmen gegen große Konzerne durch, die vermeintlich besser aufgestellt sind und mehr Benefits für Arbeitnehmer:innen bieten können? Andrea Hartmair weiß, was Teams schätzen und wie man am Arbeitsmarkt gut ankommt.

Es braucht unter anderem:

  • Individuelle Vorteile, um sich von Marktbegleitern abzusetzen.
  • Einen starken Unternehmenspurpose – er muss die Menschen begeistern und nach innen und außen sichtbar sein.
  • Eine Unternehmenskultur, die täglich erlebbar ist.
  • Remote- oder Hybrid-Arbeit als Option, ohne dass der persönliche Kontakt mit den Kolleg:innen und Kund:innen verloren geht.

Dazu gibt es neben den Klassikern wie Karriereseite, Candidate Eperience oder Storytelling spannende Trend-Themen, die Unternehmen einen Vorsprung verschaffen können. Darunter fallen beispielsweise:

  • Mitarbeitende als Markenbotschafter des Unternehmens.
  • Fertility Benefits rund um die Lebensphasen einer Frau (ein Trend aus USA und Skandinavien).
  • KI zur Optimierung der Arbeitgebermarke, z.B. für Feedbacks von Mitarbeitenden und Bewerbenden.

Zusammengefasst sind das wichtige Punkte, die Andrea Hartmair verinnerlicht hat. Unter anderem Gründe, warum sich Mitarbeitende für eine Teamzugehörigkeit in ihrem eigenen Unternehmen GOLDSTÜCK entscheiden. Ein weiterer Grund: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Flexibles Arbeiten ist für mich selbstverständlich. Als Mutter von Zwillings-Jungs weiß ich, dass Kinder Rahmenbedingungen und Themen mit sich bringen, die sich nicht immer beeinflussen lassen.“ Sie geht jedoch noch weiter: „Auch Sport und Bewegung müssen im stressigen Alltag des Berufslebens ihren Platz finden. Für mich ist das ein absoluter Leistungsbooster.“ 5 Prozent ihrer Arbeitszeit sind GOLDSTÜCK-Mitarbeitende für Sport und Bewegung freigestellt – ein Konzept, das auch für Familienunternehmen denkbar sei. „Das ist der einzige halb-private Termin, der im Kalender stehen muss, um die Zeit dafür freizuhalten.“

Mitarbeitende als Markenbotschafter:innen


Dass Sport und Bewegung als Termin im Kalender stehen muss, hat nicht nur praktische und organisatorische Gründe. Das Vorgehen verdeutlicht auch, wie wichtig Transparenz beim Thema Employer Branding ist. „Dass beide Seiten ihre Erwartungen klar formulieren, ist das A und O.“ Denn dann passiert das, was die beste Werbung für Unternehmen ist. Mitarbeitende sprechen über die Vorteile und werden so zu Markenbotschafter:innen. Für Andrea Hartmair ein zentraler Bestandteil im Employer Branding.

Ein Paradebeispiel, wie Mitarbeitende zu echten Markenbotschafter:innen werden können, ist das Familienunternehmen GRAEF („Wir sind Graef!“ (infoboard.de). Bereits im Jahr 2022 stellte Graef den Mitarbeiterclaim vor: „Für heute. Für morgen. Für dich.“ Nachdem dieser auf allen Kanälen vorgestellt wurde, Blogger:innen und Influencer:innen in Videos integriert wurden, setzte Graef auch intern zu einer Offensive an. Die Idee: den Claim allen Mitarbeitenden näher zu bringen der Marke ein noch authentischeres ein Gesicht zu geben – unter anderem mit einem Mitarbeiterfilm.

Und, noch mehr: Porträts, die Poster, Roll-ups, Fahnen und ein Fassadenbanner, machen die Kampagne komplett. „Bessere Markenbotschafter als unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir uns nicht vorstellen“, sagt Hermann Graef, Geschäftsführer der Gebr. Graef, wie auf infoboard.de nachzulesen ist.

Zurück in die 1990er-Jahre


Auch wenn es so erscheint – Employer Branding ist kein Thema, das erst in den vergangenen Wochen und Monaten aufgepoppt ist. Bereits Ende der 1990er-Jahre erkannte man, dass die Konsequenzen des demographischen Wandels den Arbeitsmarkt weitreichend prägen werden. Die Folge: Gunter Wolf (https://wolfgunther.de) gründete 1997 das Kompetenz Center Employer Branding. Die Idee dahinter: Arbeitsmarktstrategien, Arbeitgeberattraktivität, Arbeitgeberimage, Employer Branding, Employer Brand und Employer Brand Management bündeln.

„Bei der Arbeit in dem Kompetenz Center kamen wir schnell zu der Erkenntnis: Für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist zum einen entscheidend, die guten Mitarbeiter fest an sich zu binden. Zum anderen geht es darum, sich zu jeder Zeit am Arbeitsmarkt mit den benötigten Kräften versorgen zu können. Wir erkannten schnell, wie eng diese Aspekte miteinander verbunden sind“, heißt es dazu auf der Homepage des Unternehmens (https://brand-employer.de).

Auch für GOLDSTÜCK sind das genau die Ansätze, die sie in der Beratung der Unternehmensnachfolgerinnen verfolgt. „Der Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung, der wir gegenüberstehen. Aber dank Employer Branding auch die größte Chance – gerade für Familienunternehmen.“

 

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